Nun schon ein zweites Mal beglückte unsere geschätzten Bewohner*innen im Luisenhaus Hessen Helmut, mit seiner Drehorgel.

Bereits im Juni diesen Jahres besuchte uns der Drehorgelspieler. Gerade in diesen schwierigen Zeiten brachte er uns Sonnenschein in die Herzen.

Damals war die Drehorgel sogar noch mit Gesang vom Hessen Helmut auf unseren drei Terrassen zu hören. Für das Konzert konnten die Bewohner ihr Fenster öffnen und ließen so die fröhliche Musik ein in ihre Zimmer.

Dieses Mal, so war der Plan, sollte aufgrund der immer kälteren Tage auf jedem Wohnbereich gespielt werden.

So holte ich Hessen Helmut am 28.10.2020 vom Parkplatz ab. Gemeinsam gingen wir von Wohnbereich zu Wohnbereich, insgesamt Sieben an der Zahl.

Wir legten ganz oben im vierten Stock los und arbeiteten uns immer weiter nach unten. Auf jeder Station öffnete ich die Türen der Bewohnerzimmer und Hessen Helmut wechselte öfter die Position, sodass in ein jedes Zimmer die schönen Melodien eindrangen.

Schon allein die wunderschöne Aufmachung der Drehorgel zog die Blicke der Bewohner*innen des ganzen Hauses auf sich.

Jedes Stück sei wohl handbemalt und somit ein Unikat. Auch die Verzierungen an sich würden sich vom Stil her unterscheiden, da ja immer mal ein anderer Maler bei dem Hersteller beschäftigt sei.

Lieder wie „Bergvagabunden”, „Die Gedanken sind frei”, „Es steht eine Mühle im schwarzwälder Tal” und „Bunt sind schon die Wälder” wurden gespielt und weckten starke Erinnerungen bei unseren Bewohner*innen. Die Lieder hatten auch ohne Gesang einen klaren Erkennungswert und waren sehr eingängig. Jedoch fiel es dem Ein oder Anderen sehr schwer, nicht doch stimmlich miteinzustimmen. Wir machten den innerlichen Drang zu singen einfach mit summen wett. Auf Station eins wurden sogar die Hüften geschwungen.

Ein Highlight war das Lied „Aber dich gibt’s nur einmal für mich”, welches wir früher immer in „Aber euch gibt’s nur einmal für mich” liebevoll umgedichtet haben.

Nach fast zwei Stunden und unten im Untergeschoss angekommen, erlaubte mir Hessen Helmut auch mal kurz zu drehen.

Ich merkte, es ist gar nicht so leicht, immer die gleiche Geschwindigkeit beizubehalten. Außerdem ging es ganz schön in den Arm, sodass ich vollen Respekt dafür habe, dass Herr Hofmann ohne Murren zwei Stunden scheinbar locker leicht gedreht hat. So einen schönen Nachmittag mit Herrn Hofmann zu verbringen erwärmt auch mein Herz. Denn zu dem wunderschönen Drehorgelkonzert bringt Herr Hofmann auch immer seine liebevolle und herzliche Art mit. Dieses Jahr hat er in Heimen, so auch im Luisenhaus im Mai umsonst gespielt und auch sonst nimmt er nicht viel. Die längere Anreise aus dem Schwalm-Eder-Kreis nimmt er in Kauf um den Leuten eine Freude zu bereiten und dies sei ihm sowieso der wichtigste Lohn.